Ist die Saison vorüber, benötigen Boote und Yachten weiterhin die Aufmerksamkeit ihrer Eigner und Kapitäne. Die wichtigsten Fakten sind in der nachfolgenden Übersicht einmal zusammengefasst:
- Ich möchte mein Boot über den Winter im Wasser liegen lassen. Ist das überhaupt sinnvoll?
- Was muss man beim Überwintern an Land beachten?
- Was sollte ich vor dem Einwintern vom Boot entfernen?
- Welche Maßnahmen sind vor dem Einlagern des Bootes im Winter notwendig, um das Unterwasserschiff in Stand zu halten?
- Wie kann ich die Tanks und Leitungen an Bord für den Winter vorbereiten?
- Wie sollte man im Winter mit Batterien und der Elektrik verfahren?
Ich möchte mein Boot über den Winter im Wasser liegen lassen. Ist das überhaupt sinnvoll?
Wenn Sie in Betracht ziehen, Ihr Boot im Wasser zu überwintern, ist es wichtig zu beachten, dass nicht jeder Hafen dafür geeignet ist. In Gewässern, die von Gezeiten oder wechselnden Wasserständen beeinflusst werden, besteht das Risiko, dass Ihr Boot durch treibendes Eis beschädigt wird. Daher sollten Sie ruhige Gewässer oder Bereiche mit konstanter Strömung wählen, um sicherzustellen, dass Ihr Boot eisfrei bleibt. Für die Überwinterung im Wasser sollten Sie sicherstellen, dass alle Festmacherseile in einwandfreiem Zustand sind. Bei Unsicherheit ist es ratsam, sie zu ersetzen oder zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Abrutschen oder Durchscheuern zu verhindern. Wenn Ihr Boot im Wasser überwintert, ist es ratsam, regelmäßig nach ihm zu sehen, wenn dies möglich ist.
Was muss man beim Überwintern an Land beachten?
Wenn Sie sich entscheiden, Ihr Boot im Winter an Land zu lagern, stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung: Sie können es entweder in einer Halle oder im Freien unterbringen. Die Vorteile einer Hallenlagerung liegen auf der Hand: Das Boot ist geschützt vor Witterungseinflüssen und Diebstahl. Allerdings ist ein Hallenstellplatz mitunter schwerer zu bekommen und teurer als eine Lagerung im Freien.
Falls eine Hallenlagerung nicht möglich ist, sollten Sie Ihr Boot mit einer stabilen Plane gut abedecken. Empfohlen werden Planen mit einer Gewebestärke von mindestens 150g/m². Wichtig ist auch, dass die Abdeckung groß genug ist, um das Boot vollständig zu schützen und gleichzeitig eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Die Plane sollte fest verschnürt und fixiert werden, um das Boot vor Wind und Wetter zu schützen. Trotz der Abdeckung ist es ratsam, regelmäßig nach dem Boot zu sehen, besonders nach Unwettern, um sicherzustellen, dass die Plane nicht verrutscht oder beschädigt wurde.
Beide Lagerungsoptionen erfordern übrigens, dass das Boot vor dem Einlagern vollständig getrocknet wird und auf einem ausreichend hohen Gestell steht, um es vor Kälte und Feuchtigkeit vom Boden zu schützen. Insbesondere bei der Freilagerung ist eine sichere Fixierung unerlässlich.
Was sollte ich vor dem Einwintern vom Boot entfernen?
Ganz gleich, ob Sie sich für das Überwintern im Wasser, in einer Halle oder im Freilager entscheiden – nehmen Sie jegliche Ausstattung, die an einem anderen Ort garantiert trocken und warm gelagert werden kann, von Bord. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel, Getränke, Textilien, Bücher und Papier. Neben Bettwäsche und Schlafsäcken sollten auch Matratzen und Polster idealerweise auf dem Dachboden oder im trockenen Keller gelagert werden. Falls das nicht möglich ist, sollten Matratzen und Polster aufgestellt werden, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.
Auch die Sicherheitsausrüstung sollte entfernt werden. Viele Feuerlöscher sind nicht frostbeständig. Die Winterpause bietet eine gute Gelegenheit, Wartungstermine für Rettungswesten und Rettungsinseln wahrzunehmen. Überprüfen Sie auch das Tauwerk, spülen es mit Süßwasser ab und trocknen es vollständig. Anschließend sollte das Tauwerk locker aufgehängt werden, um es richtig zu lagern.
Das Wertgegenstände nicht an Bord verbleiben, versteht sich von selbst. Je nach Sicherheit des Winterlagerortes sollten elektronische Geräte entfernt und mitgenommen werden, um Diebstähle zu verhindern.
Nach der letzten Nutzung sollten die Segel gründlich mit Süßwasser gespült und vollständig getrocknet werden. Erst danach sollten die Latten entfernt oder entspannt und das Segel gerollt oder gefaltet werden. Beschädigungen sollten repariert werden, bevor die Segel trocken und nicht zu kalt gelagert werden, am besten oben im Regal.
Welche Maßnahmen sind vor dem Einlagern des Bootes im Winter notwendig, um das Unterwasserschiff in Stand zu halten?
Sobald der Rumpf gereinigt ist, ist es wichtig, das gesamte Unterwasserschiff auf mögliche Schäden zu überprüfen. Kleine Beschädigungen können Sie selbst mit Spachtelmasse reparieren. Beachten Sie dabei, dass der Rumpf vollständig trocken sein sollte. Bei größeren Schäden oder Anzeichen von Osmosebläschen ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Vergessen Sie nicht, auch den Zustand der Opferanoden zu kontrollieren und sie bei Bedarf auszutauschen. Der Herbst bietet ideale klimatische Bedingungen, um das Antifouling bereits vor dem Winter zu erneuern. Die meisten Antifoulings können problemlos bis zu einem halben Jahr vor dem erneuten Einwassern des Bootes aufgetragen werden.
Wie kann ich die Tanks und Leitungen an Bord für den Winter vorbereiten?
Es ist entscheidend, jegliches Wasser an Bord zu entfernen, um Schäden am Boot durch gefrorenes Wasser in Tanks oder Leitungen zu verhindern. Entleeren Sie den Trinkwassertank, die Außendusche und den Boiler (falls vorhanden, mit eigenem Ablass). Überprüfen Sie, ob es zusätzliche Ablassventile am Tank und an der Pumpe gibt. Reinigen Sie den Trinkwassertank nach dem Entleeren und füllen Sie ihn mit einem ungiftigen Frostschutzmittel, das für Trinkwassersysteme geeignet ist. Lassen Sie Wasserhähne und Dusche laufen, bis gefärbtes Wasser aus den Hähnen kommt, und halten Sie alle Hähne und Seeventile offen, um eventuelles Restwasser ablaufen zu lassen. Alternativ können Trinkwasserpumpen ausgebaut und frostfrei gelagert werden. Auch die Toilettenanlage sollte entwässert und der Fäkalientank entleert und gereinigt werden, um Frostschäden zu vermeiden. Füllen Sie das WC mit Frostschutzmittel und pumpen Sie es so lange, bis gefärbte Flüssigkeit aus dem Ausfluss kommt, um sicherzustellen, dass sich das Frostschutzmittel in der Pumpe verteilt. Überprüfen Sie vor dem Winter alle Schläuche auf Risse und tauschen Sie diese bei Bedarf aus. Werfen Sie auch einen Blick auf die Schlauchschellen.
Wie sollte man im Winter mit Batterien und der Elektrik verfahren?
Die Lebensdauer von Bootsbatterien kann durch Entladung und Kälte erheblich beeinträchtigt werden, und entladene Batterien könnten bei starkem Frost sogar platzen. Es wird deshalb empfohlen, Bootsbatterien während der Wintermonate aus dem Boot zu entfernen und sie an ein modernes Erhaltungsladegerät in einem warmen Raum anzuschließen. Wenn Sie Batterien an einen Batterietrainer anschließen, können sie im Netz bleiben. Wenn es nicht möglich ist, die schweren Batteriebänke aus dem Boot zu nehmen, sollten Sie das Boot an Landstrom anschließen und alle anderen Schaltkreise ausschalten. Wenn kein Landstrom verfügbar ist, sollten Sie die Batterien vollständig geladen an Bord lassen und den Bereich um die Batteriepole reinigen. Eine regelmäßige Reinigung verhindert Kriechströme und damit verbundene Entladung. Wartungsfreie Gel-Batterien können längere Standzeiten bei niedrigen Temperaturen ohne Probleme überstehen.
Kleine Batterien aus Rauchmeldern, Uhren, Handlampen und Hand-GPS-Geräten hingegen sollten vollständig ausgebaut und zum Beginn der neuen Saison wieder eingesetzt oder durch neue ersetzt werden. Nutzen Sie diese Gelegenheit auch, um die Funktion von Gas- und Rauchmeldern zu überprüfen und bei Bedarf Wartungstermine zu vereinbaren.
Bei Segelbooten sollten Sie die Mastelektrik überprüfen und Kontakte mit Vaseline einfetten sowie vor Wasser schützen. Schalter, Sicherungen, Kabel und alle elektrischen Kontakte an Bord sollten auf Korrosion überprüft werden. Außerdem ist es wichtig, die Bootsbeleuchtung auf einwandfreie Funktion zu testen.