Gerade in diesen Zeiten, wenn die Temperaturen am niedrigsten sind und der Schnee am höchsten liegt, steigt traditionell meine Vorfreude auf die kommende Saison. An Segel-Schläge auf dem Starnberger See, quasi dem Hausrevier der BAVARIA AG, oder auch auf dem Attersee, an dem ich aufgewachsen bin.


Damals, im zarten Alter, begann meine „Segel-Karriere“ als mein Vater mir zum achten Geburtstag einen Optimisten-Kurs und gleich das passende Boot dazu schenkte. Er, der erfolgreiche Regattasegler, wollte wahrscheinlich unbedingt, dass ich ihm nachfolge…

Talent hatte ich wohl, Lust als Achtjährige aber noch nicht so recht. Und so nahm die Segelei erst zu meiner Münchener Zeit wieder Fahrt auf, dann aber richtig. Auf dem Starnberger See bewegte ich mit Freunden Drachen, Laser und 420-er. Als sportbegeisterte Jugendliche trafen diese Formate genau meinen Geschmack; zudem bewegte man sich mit den Booten abseits des Trubels am Ufer und genoss auf dem Wasser eine Freiheit, die mir auch heute noch immer wieder ein Glücksgefühl beschert. Legen wir mit einem Boot am Steg ab, entscheiden nur noch wir und das Wetter, was passiert. Gerade auf Binnen- und Küstenrevieren geht es dabei eigentlich selten darum, eine bestimmte Strecke zurückzulegen oder ein Etappenziel zu erreichen. Es wird gesegelt um des Segelns willen, da dafür ja oftmals auch nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung steht.


Recherchiert man zu dieser Thematik etwas tiefer, stößt man fast unweigerlich auf den Begriff „autotelische Aktivität“. Autotelisch ist eine Tätigkeit, wenn sie einzig und allein um ihrer selbst willen ausgeführt wird. Der Handelnde geht dabei in seiner Aktivität völlig auf und nimmt nur noch die Dinge wahr, die unmittelbar für diese Aktivität relevant sind. Der Wissenschaftler Mihaly Csikszentmihalyi  – bitte fragen Sie mich nicht nach der vollkommen korrekten Aussprache – hat diesen psychologischen Zustand als Flow bezeichnet. Man geht im Tun auf: „Flow ist das Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein. Ein Mensch im Flow-Zustand ist sich zwar seiner Handlungen bewusst, nicht aber seiner selbst.“
 

Bevor Csikszentmihalyi den Begriff des „Flow“ im psychologischen Sinne prägte und genauer untersuchte, war das Phänomen – etwa in der Spielwissenschaft schon bekannt: So formulierte etwa der Spieltheoretiker Hans Scheuerl in den 1950er Jahren seine berühmten Kriterien für das Wesen des Spiels, bei denen er u. a. das „Entrücktsein vom aktuellen Tagesgeschehen“, „das völlige Aufgehen in der momentanen Tätigkeit“ oder „das Verweilen in einem Zustand des glücklichen Unendlichkeitsgefühls“ hervorhebt, in dem man für immer oder immer wieder verharren möchte. 

„Die Gedanken des Landes bleiben an Land“ – so beschreibt etwa ein guter Segler-Bekannter von mir eine wesentliche Voraussetzung für das Hochgefühl auf See. Er sagt auch: „Haben wir erst einmal abgelegt, geht es im Grunde nur noch um Grundbedürfnisse.“

Jetzt, da ich diese Gedanken in die Tastatur getippt habe, ist meine Vorfreude auf die kommende Saison zwar noch größer geworden – aber dies ist letztlich auch ein schönes Gefühl. Vielleicht ist dem einen oder anderen von Ihnen beim Lesen ja ähnlich ergangen? Wir sind jedenfalls nicht mehr weit entfernt von der neuen Saison – psychisch wie physisch – und damit auch von einer Normalität wie wir sie kennen und lieben.

Als „Versicherungsmensch“ kann ich natürlich nicht umhin, Ihnen noch einen Ratschlag mit auf den Weg zu geben: Eine gute Seemannschaft bedeutet, für alle möglichen Bedingungen, die Sie auf dem Meer überraschen können, immer bereit zu sein.

Ihre Sandra Ahrabian, Vorstandsvorsitzende der BAVARIA AG

PS: Falls Sie noch auf der Suche, nach einem schönen Boot für die kommende Saison sind – schauen Sie doch einmal auf den Marktplatz unserer Homepage. Dort sind unzählige Boote und Yachten jeglicher Preisklasse gelistet.

Sandra Ahrabian

Vorstandsvorsitzende BAVARIA AG